Eigenbau Tuning Motor G260

[size=12]Hallo liebe Modellbaufreunde,[/size]

[size=12]ich habe mich entschlossen meinen nächsten Motor selbst zu porten [/size]

[size=12]Als Ziel habe ich mir gesetzt:[/size]

[size=12]Mehr Drehmoment bei gleichzeitig nach oben verschobenem nutzbarem Drehzahlband[/size]

[size=12]Das möchte ich erreichen durch das Porten des Zylinder und eine leichte Veränderung der Steuerzeiten durch eine [size=12]dickere[/size] Fußdichtung.[/size]

[size=12]Unter Porten ist eine Vergrößerung und Optimierung der Kanäle im Zylinder zu verstehen, dadurch wird mehr Raum für das Kraftstoffgemisch geschaffen und die Spülung mit frischem Gemisch verbessert.[/size]

[size=12]Das sollte zu mehr Drehmoment führen. Allerdings geht dem Motor dann obenrum etwas die Puste verloren. Dies kann man dann durch eine Veränderung der Steuerzeiten [size=12]ausgleichen[/size], indem das nutzbare Drehzahlband nach oben verschoben wird.[/size]

[size=12]Das Verändern der Steuerzeiten mittels Fräser sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn man genau weiß man da macht. [size=12]B[/size]ei mir noch nicht der Fall, daher werde ich eine d[size=12]icker[/size]e Fußdichtung verwenden.

Das sollte den gleichen Effekt haben.[/size]

[size=12]Also ging es nun daran die Teile zu beschaffen…[/size]

[size=12]In der Bucht habe ich relativ günstig ein neues Zylinderkitfür den G260 2 Bolt geschossen und ein Freund hatte zufällig noch einen defekten Tuning Motor in eben dieser Ausführung rumliegen.[/size]

[size=12]Dann ging es ans Informationen sammeln, dameine aktive Mofa Zeit doch eine Weile her ist und so ein Zenoah doch ein bischen anders ist, als mein altes Zündapp.[/size]

[size=12]Bevor es ans dremeln geht, noch [size=12]ein [/size]Hinweis: wenn man nicht versteht wie ein 2Takter funktioniert sollte man besser andere Tuning Möglichkeiten in Erwägung ziehen ( Reso, Kupplung, Vergaser…) oder mal ins Wiki schauen, dort wird die Funktionsweise auch ganz schön erklärt.[/size]

[size=12]Was sonst noch benötigt wird:[/size]

[size=12]Multitool ( Dremel , Proxxon oder ähnlich sollte in derDrehzahl einstellbar sein )
[/size]
[size=12]ein Satz Fräser ( ich habe mich für Wolfram-Carbidentschieden, siehe Bild )[/size]

[size=12]ein paar Silikonpolierer ( aus dem Nagelset meiner besseren Hälfte gemopst [/size]:D [size=12])[/size]

[size=12]feines Schleifpapier ( zum entgraten der Kanten )[/size]

[size=12]Druckluft oder Pinsel ( um die Späne zwischendurch zuentfernen )[/size]

[size=12]Dünner Stift ( zum markieren der Steuerzeiten )[/size]

[size=12]Bremsenreiniger[/size]

[size=12][size=12]WICHTIG [/size][/size]

[size=12][size=12] Schutzbrille und Atemschutz ( es fliegen sehr viele kleine Späne durch die Luft und das kann böse ins Auge gehen[/size] )

[size=12]Anbei ein paar Bilder des defekten Motors.

[/size][/size]

[size=12]Als erste habe ich mir die Steuerzeiten
eingezeichnet, dazu einfach den Kolben in den Zylinder stecken und die
Kolbenhemden als Lineal benutzen.Dies ist unbedingt nötig, da ich die
Steuerzeiten unverändert lassen möchte.

Dann habe ich die Stege zwischen den Überströmkanälen etwas gekürzt und geschärft.

Das kürzen kann man machen, muss man aber nicht. Wichtig ist das die Spitze schön scharf ist.

Ich habe dann doch etwas gekürzt, um wieder ein Gefühl für den Dremel zu bekommen

( und etwas mehr Volumen zu schaffen ).

Ich hänge nun immer ein Bilder des unbearbeiteten Zylinders an und dann die bearbeitete Stelle.[/size]

[size=12]Als nächstes vergrößerte ich die Überströmkanale selbst. Wieviel man da wegnimmt ist schwer zu sagen.

[size=12]Da ich ja von Hand dremel.[/size] Ist mehr so ´ne Gefühlssache. dabei sollte man aber aufpassen !!!

Nimmt man zuviel weg geht das zu Lasten der Lebensdauer und im schlimmsten Fall fräst man ein Loch in den Zylinder [/size]

[size=12]Zwischendurch am besten mal kurz den
Dremel weglegen, ihr werdet schnell merken das die Hand dabei ein
bischen verkrampft.Und dann könnte der GAU passieren, der Fräser rutscht
ab und in die Beschichtung rein( besonders wenn in Drehrichtung
gearbeitet wird ). In diesem Fall hat man etwas Aluschrott in der Hand

Anschließend wagte ich mich an die heikelste Stelle, die sogenannten
Eye-Cuts. Diese sorgen dafür, dass das Gemisch schneller und effektiver
in den Brennraum strömt. Wenn möglich erstmal diesen Schritt an einem
alten Zylinder üben !

Die Cuts müssen nicht sehr tief sein 2-3mm sollten genügen.

Wichtig ist auch hier auf die Steuerzeiten achten...[/size]

[size=12]Dann machte ich mich daran den
Ein- und Auslaßkanal zu vergrößern, damit das Gemisch schneller
einströmen kann und das nun vergrößerte Volumen auch genutzt wird. Hier
wieder ganz wichtig auf die Steuerzeiten achten.

Bei meinem Zylinder wäre es am Einlaß fast schief gelaufen und ich hätte einen Durchbruch zum Überströmkanal gehabt[size=12], da ich von außen durch den Einlaß geschaut habe [/size][/size] [size=12]

Ob sich das nachher auswirkt, werde ich leider erst wissen, wenn alles zusammengebaut ist

Also immer schön in den Zylinder schauen beim Dremeln.

Hat man die Innenseite der Kanäle vergrößert, wird der gesamte Kanal an die neue Öffnung angepaßt.

Das Gemisch sollte möglichst gleichmäßig durchströmen können.

Am Einlaß den Höcker nicht verändern !

Dieser sorgt dafür, das der Kolbenring sich nicht entspannt.[/size]

[size=12]Anschließend habe ich die bearbeiteten Stellen noch etwas poliert.

Als nächstes werde ich den Kolben noch etwas bearbeiten und das
Kurbelwellengehäuse an die vergrößerten Überströmkanäle anpassen.

Für Kritik und Fragen bin ich natürlich jederzeit offen.

Gruss Kai[/size]

Danke für die Tipp´s, freut mich wenn auch andere hier Ihr Wissen weitergegeben
Darum hab ich damit auch angefangen, nicht jeder will 400-500 Euronen für einen Motor ausgeben...

Warum sollten ÜS und Einlaß am besten gestrahlt oder gebürstet sein ?
Beim meinem GTI ist die Einlaßseite ja auch poliert...

Da ich die Steuerzeiten nur gering nach oben verschieben möchte, reicht es mir aus eine dünne Dichtung zu nehmen und das Kolbenhemd am Einlaß um ein paar Zentel zu kürzen.

Zu extrem soll mein Motor auch nicht werden, das verkürzt nur die Lebensdauer und erhöht den Verbrauch

Und mein Mofa hab ich nicht ganz so getunt...

Ein paar Anpassungsarbeiten am Gehäuse stehen noch aus und den Isolator muss ich ja auch noch anpassen.

Gruss Kai

Da hatte ich wohl einen Denkfehler drin... Ich brauch dann wohl ne etwas dickere Dichtung
DIe Steuerzeiten will ich auch nur minimalst verändern. Mein Reso schiebt das Drehzahlband sowieso noch ordentlich nach oben...

Das ganze zu strahlen wäre ja kein Problem, hab alles da. Und die Erklärung ist gut. Aber ist das soviel besser ? Schon mal ausprobiert oder machst du das immer so ?

Gruss Kai

Ich hab da eine gute Druckstrahlkabine mit Glasperlen zur Verfügung.
Das wäre ne Sache von ein paar Minuten die kleinen Flächen zu strahlen, muss halt ordentlich abgeklebt sein

Das werd ich dann probieren, wenn er denn auch erstmal gelaufen ist
Leider habe ich keinen Dyno in der Nähe und nur nach Gefühl ist das später wohl nicht ganz so objektiv zu beurteilen.

Ein paar Sachen muss ich erst noch anpassen und eine andere Dichtung hab ich auch gerade erst bestellt...
Wie ich halt zum weitermachen komm. Bin auch schon auf den ersten Probelauf gespannt.

Er bekommt dann noch einen WT813 und ein Samba GP.

Eigentlich ganz schön viel Aufwand dafür das ich nicht mal Rennen fahr...

So hat nun doch ´n bischen länger gedauert...

Ein Gewinde im Kurbelgehäuse hat´s mir ´n bischen versaut. Das sah leider nicht perfekt aus.
Beim ersten Mal, einfach nachgeschnitten. Hat auch gehoben aber nur 30s dann war der Zylinder lose.
Beim zweiten Mal mit Flüssigmetall eingeklebt, hat 10min gehoben...
Beim dritten Mal, aufgebohrt und neues Gewinde reingeschnitten, hebt jezt schon zwei Tankfüllungen

Ich bin schon jetzt vollstens zufrieden mit dem Ergebnis,
obwohl ich noch nicht die perfekte Einstellung für den WT813 gefunden habe.