Moin Freunde der Großmodelle,
ich hoffe mal, dass ich mich jetzt nicht in der Kategorie vertan habe und wünsche mir, von euch nicht fortgejagt zu werden weil ich es mir in den Kopf gesetzt habe, ein Modell selbst zu designen.
Zunächst: Ich heiß Maik, ihr könnt mich Motte oder Möhrchen nennen - was euch lieber ist. Modellbau betreibe ich seit viiiiiielen Jahren bereits, angefangen mit einem kleinen 1:10er Desert Gator von Tamiya, gekauft in einem Shop in Osnabrück.
Durch ein Eigenheim hatte ich die vergangenen Jahre weit weniger Zeit für das Hobby, hinzu kam die Teil-Selbststädnigkeit, die auch viel zeit einnahm.
Corona hat ja unser aller Leben verändert und vor einigen Wochen auch meine Familie und mich zur Zwangspause verdonnert. Dadurch ist nun alles zeitlich etwas entspannter und ich kann mich auch wieder ein wenig um die "kreativeren" Dinge kümmern...
Den Gedanken, ein eigenes Modell zu konstruieren, hatte ich schon vor etlichen Jahren. Damals gab es aber die 3D-Drucktechnologie noch nicht, und alles aus einem Stück zu feilen, brachte mich vor unzählige Baustellen, die das Ganze enorm erschwerten, besonders platztechnisch.
Da ich mittlerweile nun bereits den 2ten 3D-Drucker habe, zentnerweise Filament im Lager und zudem mit dem CAD auch immer besser umgehen kann, wollte ich nun den Schritt wagen. Im Lager fand ich zudem noch Getriebeteile aus Stahl, die ich hierfür nun auch nutzen wollte...
Am Anfang waren - 1 Tellerrad Modul 1,5, 1 passendes Kegelrad sowie 4 Spyder-Kegelräder, allesamt aus C45, vor 2 Jahren mal bei Mädler bestellt. Dazu noch ein Sack voll Zahnräder, die hier aber nicht zur Anwendung eingeplant sind.
Die Zahnräder sind dabei das größte Nadelöhr, denn unter allen Variablen bilden diese eine feste Größe - ich kann und möchte sie weder ändern noch austauschen. Darum: Messschieber geschnappt und alle Teile so gut vermessen, wie es nur irgend möglich war, anschließend ins 3D-CAD (BeckerCad 3D Pro) übertragen.
Heraus kam dabei Folgendes:
Nun war es daran, eine passende Glocke dafür zu bauen. Diese musste sowohl kompakt als auch stabil sein, denn immerhin überträgt sie das Drehmoment. Die Glocke selbst wird im Grunde aus 3 Teilen bestehen: Gehäuse, Deckel und Tellerrad.
Die Glocke selbst musste ich direkt hinter dem Tellerrad ein wenig einziehen, um Platz für das Kegelrad zu gewinnen - es soll schließlich nicht am Gehäuse herumkratzen. Die Spyders hingegen haben einen sehr breiten Bund, den ich nicht unbedingt abrehen wollte. Also - die Glocke auf maximale Breite vergrößern. Hier die gesamte Zeichnung:
Gelagert soll das Ganze dann später mit 6002er Kugellagern, sprich 15x32x9mm. Diese Größe habe ich aus einem ganz einfachen Grund gewählt: Die Nabenbohrung im Tellerrad misst 15mm und ich wollte mit einer 8er Welle aus dem Differential raus gehen. Am Lager hatte ich noch MR148 (8x14x4mm) Kugellager - somit war die Bestellung schnell aufgegeben...
Alle Teile werden später miteinander verschraubt. Die Glocke wird dabei das einzige 3D-Druckteil darstellen, während ich den Deckel und ein paar Zusatzteile auf der Drehbank anfertigen muss.
Das Gehäuse war nun noch mal einen Tick schwieriger zu erstellen, denn ich kenne ja weder die Platzverhältnisse im Modell, noch welche Breite oder Bodenfreiheit das Fahrzeug später haben sollte. Eine grobe Richtung - Ja, aber mehr auch nicht. Darum hielt ich das Differentialgehäuse eher "Stand-Alone" und so kompakt wie nur irgendwie möglich. Besonders am Boden feilschte ich um jeden Milimeter, um nicht zu dick nach unten aufzutragen. Was hier zu viel ist, ist später an Bodenfreiheit zu wenig...
Ein Schnitt durch das Gehäuse mitsamt Deckel...
Sollte ich alles tatsächlich richtig gemessen haben, dürfte das Kegelrad später perfekt in das Tellerrad greifen. Zur Übertragung des Drehmoments auf das Kegelrad habe ich eine 8mm Welle vorgesehen, aus gezogenem S355 Baustahl mit der Toleranzklasse H9. Das passt perfekt für Kugellager und kann ich auf Arbeit kostenfrei bekommen. Ich brauche ja nicht viel...
Gelagert wird die Welle mit 2 Rillenkugellagern 608, sprich 8x22x7mm. Vor Jahren hatte ich höheren Bedarf und diese Teile noch zu einem Spottpreis von gerade einmal 20 Cent je Kugellager bekommen - davon sind noch etliche am Lager.
Geschlossen schaut das Differentialgetriebe dann so aus:
Liebe Grüße - Motte
ich hoffe mal, dass ich mich jetzt nicht in der Kategorie vertan habe und wünsche mir, von euch nicht fortgejagt zu werden weil ich es mir in den Kopf gesetzt habe, ein Modell selbst zu designen.
Zunächst: Ich heiß Maik, ihr könnt mich Motte oder Möhrchen nennen - was euch lieber ist. Modellbau betreibe ich seit viiiiiielen Jahren bereits, angefangen mit einem kleinen 1:10er Desert Gator von Tamiya, gekauft in einem Shop in Osnabrück.
Durch ein Eigenheim hatte ich die vergangenen Jahre weit weniger Zeit für das Hobby, hinzu kam die Teil-Selbststädnigkeit, die auch viel zeit einnahm.
Corona hat ja unser aller Leben verändert und vor einigen Wochen auch meine Familie und mich zur Zwangspause verdonnert. Dadurch ist nun alles zeitlich etwas entspannter und ich kann mich auch wieder ein wenig um die "kreativeren" Dinge kümmern...
Den Gedanken, ein eigenes Modell zu konstruieren, hatte ich schon vor etlichen Jahren. Damals gab es aber die 3D-Drucktechnologie noch nicht, und alles aus einem Stück zu feilen, brachte mich vor unzählige Baustellen, die das Ganze enorm erschwerten, besonders platztechnisch.
Da ich mittlerweile nun bereits den 2ten 3D-Drucker habe, zentnerweise Filament im Lager und zudem mit dem CAD auch immer besser umgehen kann, wollte ich nun den Schritt wagen. Im Lager fand ich zudem noch Getriebeteile aus Stahl, die ich hierfür nun auch nutzen wollte...
Am Anfang waren - 1 Tellerrad Modul 1,5, 1 passendes Kegelrad sowie 4 Spyder-Kegelräder, allesamt aus C45, vor 2 Jahren mal bei Mädler bestellt. Dazu noch ein Sack voll Zahnräder, die hier aber nicht zur Anwendung eingeplant sind.
Die Zahnräder sind dabei das größte Nadelöhr, denn unter allen Variablen bilden diese eine feste Größe - ich kann und möchte sie weder ändern noch austauschen. Darum: Messschieber geschnappt und alle Teile so gut vermessen, wie es nur irgend möglich war, anschließend ins 3D-CAD (BeckerCad 3D Pro) übertragen.
Heraus kam dabei Folgendes:
Nun war es daran, eine passende Glocke dafür zu bauen. Diese musste sowohl kompakt als auch stabil sein, denn immerhin überträgt sie das Drehmoment. Die Glocke selbst wird im Grunde aus 3 Teilen bestehen: Gehäuse, Deckel und Tellerrad.
Die Glocke selbst musste ich direkt hinter dem Tellerrad ein wenig einziehen, um Platz für das Kegelrad zu gewinnen - es soll schließlich nicht am Gehäuse herumkratzen. Die Spyders hingegen haben einen sehr breiten Bund, den ich nicht unbedingt abrehen wollte. Also - die Glocke auf maximale Breite vergrößern. Hier die gesamte Zeichnung:
Gelagert soll das Ganze dann später mit 6002er Kugellagern, sprich 15x32x9mm. Diese Größe habe ich aus einem ganz einfachen Grund gewählt: Die Nabenbohrung im Tellerrad misst 15mm und ich wollte mit einer 8er Welle aus dem Differential raus gehen. Am Lager hatte ich noch MR148 (8x14x4mm) Kugellager - somit war die Bestellung schnell aufgegeben...
Alle Teile werden später miteinander verschraubt. Die Glocke wird dabei das einzige 3D-Druckteil darstellen, während ich den Deckel und ein paar Zusatzteile auf der Drehbank anfertigen muss.
Das Gehäuse war nun noch mal einen Tick schwieriger zu erstellen, denn ich kenne ja weder die Platzverhältnisse im Modell, noch welche Breite oder Bodenfreiheit das Fahrzeug später haben sollte. Eine grobe Richtung - Ja, aber mehr auch nicht. Darum hielt ich das Differentialgehäuse eher "Stand-Alone" und so kompakt wie nur irgendwie möglich. Besonders am Boden feilschte ich um jeden Milimeter, um nicht zu dick nach unten aufzutragen. Was hier zu viel ist, ist später an Bodenfreiheit zu wenig...
Ein Schnitt durch das Gehäuse mitsamt Deckel...
Sollte ich alles tatsächlich richtig gemessen haben, dürfte das Kegelrad später perfekt in das Tellerrad greifen. Zur Übertragung des Drehmoments auf das Kegelrad habe ich eine 8mm Welle vorgesehen, aus gezogenem S355 Baustahl mit der Toleranzklasse H9. Das passt perfekt für Kugellager und kann ich auf Arbeit kostenfrei bekommen. Ich brauche ja nicht viel...
Gelagert wird die Welle mit 2 Rillenkugellagern 608, sprich 8x22x7mm. Vor Jahren hatte ich höheren Bedarf und diese Teile noch zu einem Spottpreis von gerade einmal 20 Cent je Kugellager bekommen - davon sind noch etliche am Lager.
Geschlossen schaut das Differentialgetriebe dann so aus:
Liebe Grüße - Motte