Ich probiers mal mit einem Eigenbau...

    Wir benutzen Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu. Weitere Informationen

      Hab ich irgendwo etwas von Kühlung geschrieben?
      Und woher willst du wissen, dass die Fenster offen sind? Wir haben Winter - da heize ich sicher nicht für draußen... :P

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „tenner21“ ()

      tenner21 schrieb:

      Hallo FG Chris,

      ja, das wird ein Offroader.
      Fahren - vorerst nur auf meinem Grundstück und vielleicht mal auf dem Spielplatz im Nachbarort. Ansonsten - wenn die Kiste später gut laufen sollte, fahre ich damit vielleicht auch mal auf ein RC-Car-Treffen... Hat ja nun auch nicht jeder, so ne selbstgebaute Kiste.
      Kann mit Sicherheit nicht mit den Kauf-Modellen mithalten, dafür wird sie aber auch nicht gebaut. Sie soll Spaß machen und meinen Stil reflektieren...


      LG


      Hatt sich deine Zielstellung geändert? Dann hab ich das wohl nicht mit bekommen, und nehme alles zurück, und behaupte das Gegenteil.
      Bevor es nun zum Druck der ersten Teile geht - Restarbeiten...!

      Darunter die Haubenaufhängung vorn...




      ... und das Senken aller Bohrungen im Unterboden. Die großen sind übrigens M6, der Rest ist alles M4 nach DIN 7991.




      Mein persönlicher "Schweizer Käse" ;).




      Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe. Das, was ihr hier seht, ist zunächst ein reiner Basis-Entwurf. Die Feinheiten und Zusatzeinbauten, wie z.B. RC-Komponenten, folgen selbstredend später und sind hier auch nicht weiter aufgezeichnet. Ich möchte zunächst erst einmal sehen, ob es überhaupt möglich ist, ein RC-Fahrzeug im Maßstab 1:5 / 1:6 aus PLA im FDM 3D-Druckverfahren herzustellen und ob dieses als Replika überhaupt fahrtauglich ist. Im Netz findet man dazu bislang noch nicht sehr viel - meist nur die kleineren Modelle oder eben minimalistische Eigenkreationen (keine Abwertung - kann es aber nicht anders umschreiben).
      Darum probiere ich es erst einmal. Wenn es nicht klappt, weiß ich es. Wenn es klappt, ist das für mich selbst ein kleiner Durchbruch...


      Weiter gehts:

      In der Zwischenzeit habe ich schon mal am Hinterachsgetriebe gearbeitet. Die Differentialglocke ist bereits fertig und auch schon mit allen Kegelrädern bestückt - das passte wie Popo auf Eimer, war ich selbst erstaunt. Die Spyder-Querachse ist zwar in einer Kunststoffnut in der Glocke aufgehangen. Sollte sich die Rundachse tatsächlich in den Kunststoff einarbeiten, wird mit Aluminiumstreifen nachgebessert. Aber davon gehe ich erstmal nicht aus.

      Die Unterschale: Damit das Differential auch "dicht" ist und nicht durchsuppt, habe ich diese Bauteile mit 4 Wandlinien und 4 Decken/Böden gedruckt - mehr geht kaum. Die Füllung lag hingegen bei 30%.




      Durch die Layerhöhe von 0,3mm sieht man deutliche Zackungen in den Lagersitzen - kann man entweder ausspachteln oder mit Dichtmasse einschmieren. Wenn das Diff später zur Befüllung freigegeben ist, entscheide ich mich aber definitiv für die Dichtungs-Variante.
      Der erste Probeaufbau scheint zu passen...




      Dazu noch der passende Deckel...




      Ich drucke übrigens weniger auf "schön", denn dann hätte ich das Ganze mit einer 0,4mm-Düse angefangen. Ich habe mich aber eher zur Universal-Lösung entschieden und die 0,6er eingeschraubt. Die Druckzeit der Getriebe-Unterschale belief sich so auf ca. 8h. Mit einer 0,4er läge sie bei ca. 13h.


      LG - Tenni
      Die Querlenkerträger der Hinterachse - einmal mit Supports und einmal bereits entgittert.




      Nebenbei habe ich noch aus AlMgSi0,5 einen passenden Deckel für das Differential gedreht. Das Teil 3D-drucken war leider nicht möglich, da dieses Teil sehr dünnwandige Bestandteile enthält, die jedoch auch tragfähig genug sein müssen.
      Auf dem oberen Ende ist eine Passung 15g7 für ein Kugellager 6002 aufgedreht, im Inneren eine weitere Passung 14M6 für ein Kugellager MR-148. Zum Setzen der Bohrungen am Rand hatte ich mir eine entsprechende Bohrschablone mit dem 3D-Drucker angefertigt: Draufsetzen, 1te Bohrung bohren, mit einer Schraube fixieren und den Rest nachbohren.




      Die Rückseite dieses Deckels wurde außen lediglich auf 28mm abgedreht. Im Inneren hingegen die nächste Passung, diesmal 22M6 für ein Kugellager 608.
      Der Rand des Deckels ist abgesetzt und kann bei Bedarf um eine Dichtringnut erweitert werden. Einen Bedarf sehe ich zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht.




      Das entsprechende 608-2RS wurde eingepresst.




      Auf der Gegenseite - das MR148-ZZ eingepresst. Die 2RS-Variante hatte ich leider nicht mehr am Lager - ich verwende üblicherweise das, was ich in meinem Bestand habe und bestelle nur das Nötigste.




      Und zum Schluss konnte dann auch gleich noch das Kugellager 6002-2RS aufgesetzt werden. Hier war es mir wichtig, dass ich dieses Lager schnell tauschen kann, weshalb ich eine leichte Spielpassung auf der Welle gewählt hatte.




      LG - Tenni
      Für die gegenüber liegende Seite, sprich jene des Tellerrades, musste ja ebenfalls eine Welle mit Lagersitzen angefertigt werden. Hier kam ein 20mm Rundalu zum Einsatz, abgedreht auf zunächst 17mm. Nach einem 2mm breiten Bund wurde dann auf die gesamte Länge ebenfalls eine 15g7-Passung aufgedreht. Die Innenseite wurde zunächst mit 8,5mm gebohrt und dann auf 9mm ausgedreht.




      Die Vorderseite bekam ebenfalls die 14M6-Passung...




      ... in welche auch sogleich das passende MR148 Kugellager eingepresst wurde. Das war soweit alles recht einfach, denn hier konnte bis zum Abstechen alles von einer Seite gedreht werden.




      Probemontage des zuvor gefertigten Deckels - PASST.




      Probemontage der Tellerrad-Lagerbuchse: Passt ebenfalls spielfrei. Die Buchse wurde leicht eingepresst - die Nabebohrung war ab Werk 15,00mm - da reicht ein Staubkorn, und die Buchse frisst. Also - ordentlich mit Öl...




      LG - Tenni

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „tenner21“ ()

      Mit deiner Ausrüstung und deinem Know-how hättest du die Lösung für das Qualitätsproblem von Emsland rc seinen Reeper sein können…Wahnsinn was bei passender Ausstattung und Kenntnisse mit der Frästechnik alles Möglich ist!!!

      Um meine Projekte ist es derzeit hier still, aber nicht weil nichts passiert ist,sondern weil ich meine Freizeit derzeit dazu nutzen muss diese abzuschließen,in kürze wird es auch meinerseits Aktualisierungen geben,versprochen :anstossen:
      Na da freue ich mich doch schon drauf... Immer zu - gib mir bitte rechtzeitig Bescheid :D

      Gefräst ist bislang an den Teilen noch nichts. Die sind nur auf meiner Heim-Drehe gedreht. Die Drehe hatte mir meine Frau vor Jahren zum Burtseltag geschenkt (eine Bernardo Profi 450V), die ich seitdem um einiges erweitert habe. Darunter ein Kühlsystem, DRO (Digital ReadOut-Display mit Glasmessstäben) und Multifix-Schnellwechselsystem. Die Gute ist auf 5 Tausendstel genau...
      Was du dort oben siehst, ist also alles konventionell hergestellt - bis auf das Tellerrad, das ist gekauft.


      Dass der Differentialkörper problemlos auf das Tellerrad passt, brauche ich hier sicher nicht erwähnen. Die M4-Gewindebohrungen wurden dort ebenfalls bereits mit eingedruckt und mussten nur noch mit einem M4-Grundgeindebohrer nachgeschnitten werden.

      Ich frage mich die ganze Zeit, warum ich davon kein Foto habe, aber es ist aus einem unerfindlichen Grund verschwunden. Im Inneren des Differentials sitzt bereits ein 608er Rillenkugellager, wodurch sich die Frage nach der 2ten Wellenlagerung erübrigt. Aber wie gesagt - Foto habe ich davon leider nicht.




      Auf dieser Seite bleibt es bei VA-Schrauben nach DIN912. Platz ist genügend vorhanden und ich muss um den einen Millimeter mehr oder weniger nicht nennenswert feilschen. Auf dieser Seite ist das Diff dann auch schon einbaufertig.




      Auf der anderen Seite wurden die DIN912 gegen DIN7991 ausgetauscht - hier leider tatsächlich aus platztechnischen Gründen. Aber nicht, weil im Modell nicht mehr genügend Platz zur Verfügung stehen würde, sondern weil ich die Hohlbuchse im Tellerrad, welche neben Drehmoment auch Druck- und Scherkräfte aufnehmen muss, nicht unnötig auf Länge belasten wollte. Zwischen den Lagersitzen des äußeren und inneren Kugellagers stehen gerade einmal 0,5mm Wandstärke - man soll sein Glück nicht herausfordern, präzisionsgefertigt oder nicht.




      Ok - hätte auch einen Rundstahl nehmen können, wäre aber schwerer gewesen und auch die Oberfläche hätte nicht diese Rauhheit erreicht.
      Auf meiner Drehbank kann ich Stahl mit Rz40 spanen, Aluminium geht hingegen bis Rz6,3.

      Na dann mal - auf zur Passprobe im Getriebegehäuse...




      Macht soweit einen guten Eindruck. Die Rillenkugellager passen schmatzend in die Lagersitze und schließen zu ca. 90% nach unten hin ab. Später wird der Deckel die Lager fest in die Lagersitze pressen und so eine absolute Spielfreiheit gewährleisten. Man möchte sich gar nicht ausmalen, wie lange ein 3D-gedruckter Lagersitz hält, wenn das Kugellager unter Hochbelastung darin herumklappert wie ein Igel im Kettenkarussell...




      LG - Tenni
      Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, lagerst du eine rotierende Stahlachse(Diffausgang am Tellerrad) in einer Gleitlagerbuchse aus Alu? Ich weiß ja nicht ob es mir nur so geht, aber ich bekomme dabei extreme Bauchschmerzen. Da Frist sich die Stahlachse doch schon bei geringsten Scherkräften in das "Gleitlager" aus Alu(TellerradLagerbuchse).

      s.nase schrieb:

      lagerst du eine rotierende Stahlachse(Diffausgang am Tellerrad) in einer Gleitlagerbuchse aus Alu?


      Mein Rat: Du bist doch gut im Analysieren meiner Beiträge. Dann arbeite doch bitte noch einmal entsprechend relevante Beiträge genaustens durch, analysiere das entsprechende Material und schreibe uns dann dein Ergebnis.
      Ich bin mir zu 120% sicher, dass ALLES an Daten vorhanden ist...

      Und zeige mir den Passus, in dem ich das Wort "Gleitlager" in irgendeiner Weise erwähnt oder umschrieben haben sollte.
      Fehler sind ja dazu da, um korrigiert zu werden - zu beider Seiten...


      MfG

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „tenner21“ ()

      Beim Differential gab es nun ein winzigkleines Problem:
      Während auf der Seite mit dem Deckel bereits alle Abstände fertig aufgedreht werden konnten, war dies bei der Buchse auf der Tellerradseite nicht möglich. Die Buchse musste von der Zahnseite zur Rückseite durch die Bohrung geschoben werden. Das Problem, welches sich dabei ergab, war ein am Tellerrad schleifender Kugellagerkranz.
      Um dies zu verhindern, also noch mal schnell an die Drehbank und einen Spacer-Ring gedreht - gerade einmal 0,5mm hoch. Der Außendurchmesser liegt bei ca. 20mm, innen 15,1. Bei diesem Teil kommt es (bis auf die Höhe) auf nichts an.




      So kann das Teil auf die Hohlwelle geschoben werden...




      ... und das Kugellager hat keine Chance mehr, das Tellerrad zu touchieren.




      Auf der gegenüberliegenden Seite wurde dies bereits berücksichtigt und entsprechendes Material mit abgedreht.




      Als ankommende Welle wurde hier übrigens ein Rundstahl 8h9 gewählt. Das bekomme ich bei mir auf Arbeit nicht nur kostenfrei, es ist auch ideal für Kugellager geeignet, da es quasi immer saugend in die Lager flutscht. Mit h7-Wellen hatte ich in Vergangenheit immer Probleme, da die Lagersitze eher in Richtung K6 gefertigt sind - ohne Welle schleifen passt da nix.


      Liebe Grüße - Tenni

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „tenner21“ ()

      :anstossen: Homie - das oder kaufen. Aber von letzterem halte ich weniger. Kaufen kann ja jeder - selbst ist halt die Frau :banger:

      Ob bei mir noch was geshimmed werden muss, kann ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht sagen. Zwar sind die Zahnräder auf 0,05mm genau ausgemessen und ins CAD übertragen, später dann auf ein NullSpiel aneinander gesetzt, jedoch sind 3D-CAD-Montage und Realmontage noch immer 2 Paar Schuhe. Da habe ich auch schon die dollsten Sachen erlebt. Angefangen von Passungen, die nicht passten, über Bohrungen, die plötzlich verschwunden waren bis hin zu runden Bohrlöcher, die zu eiern gedruckt wurden.

      Meine beiden Drucker habe ich ja sehr gut eingestellt - die Rechtwinkligkeitsabweichung von X auf Y beträgt gerade einmal 0,6% - bei Z auf X sind es 0,8%. Das sind passable Werte, mit denen man sehr gut leben kann. Für mehr fehlt dann auch das nötige Mess- und Einstellequipment.

      Kurzum: Nach dem Druck kann vor dem Druck sein. Ich weiß noch nicht einmal genau, ob die Getriebeschalen Flüssigkeitsdicht sind. Immerhin sollen die Zahnräder ja später in Silikonöl laufen.


      LG - Tenni